Dienstag, 1. Mai 2018

Programm der HiStories IV

Die HiStories IV mit dem Thema "Zukunftsbilder im Spiel" findet vom 16.-17.08.2018 an der Universität Rostock statt. Das Tagungsprogramm bzw. die Reihenfolge der Vorträge steht nun fest:

Donnerstag, 16.08.2018, 9:15-16:45


I. Utopien und Dystopien


Christian Klager, Rostock
Utopische Spiele  mit Morus, Bacon, Callenbach

Michael A. Conrad, Zürich
Zocken im retrotopischen Zeitalter: Ist das Spiel die letzte Nische der Utopie?

Florian Becker, Rostock
Transhumanismus als Sinnbild des Status Quo – Ausblicke in Computerspielen

Marcel Buß, Jena
Ohnmacht im Spiel - Überlegungen zur wirkungsvollen Umsetzung spielerischer Dystopien

II. Angewandte Philosophie


Dominik Harrer, Linz
"AR-Games" aus leibphänomenologischer Sicht

Lukas Brand, Bochum
Nächstes Spiel ... gegen die KI. Fragen an der Grenze zwischen ingame und real life

Tobias Holischka, Eichstätt-Ingolstadt
Das Computerspiel als Zukunftsbild

Freitag, 17.08.2018, 9:15-12:30 


III. Erzählen und Interaktion


Markus Walther, Halle (Saale)
Das Computerspiel als Träger von modernen Mythen und Teil der Zukunft des Erzählens? – Eine philosophische Annäherung anhand des Spieles "Alien: Isolation"

Andreas Schönau, Freiburg
Mensch-Maschine-Interaktion in virtuellen Umgebungen

Mario Donick, Magdeburg
Erzählung als Interaktionsform in Virtual Reality-Umgebungen


Gemeinsame Auswertung & Ausblick

Freitag, 16. Februar 2018

Sichtung der Beiträge

Für die HiStories IV sind in den letzten Tagen erfreulich vielschichtige Beiträge eingereicht worden. Wir danken allen Autoren für das Interesse! Wir werden die Abstracts nun genau lesen und alle Bewerber bis zum 1. März über das Ergebnis informieren. Danach stellen wir aus den Beiträgen ein Programm zusammen, das dann auf dieser Website veröffentlicht wird.

Mittwoch, 22. November 2017

HiStories IV (16.-17.08.2018) -- Call for Papers: Zukunftsbilder im Spiel

Das US-Militär testet seit einigen Jahren das HULC-Exoskelett, wir nutzen wie selbstverständlich Touchscreen-Technik und Spracheingabe und sehen uns zunehmend mit autonomen Fahrzeugen, Maschinen und digitalen Agenten konfrontiert - wir umgeben uns mit Technik, die ursprünglich in Computerspielen, Science-Fiction-Literatur und -filmen erfunden wurde und Wirklichkeit geworden ist. Die technischen und sozialen Utopien von Francis Bacon über Ernest Callenbach bis hin zu Star Trek und Anno 2070 enthalten Elemente, die das Potenzial haben, wirklich zu werden und unsere Welt grundlegend zu verändern. Gleichzeitig werden für das Programmieren von PC- und Videospielen immer häufiger Wissenschaftler zu Rate gezogen, die der fiktiven und kontrafaktischen Welt einen Hauch Realität verleihen sollen: Für Anno 2205 haben NASA-Experten skizziert, wie eine mögliche Besiedlung und Ausbeutung des Mondes aussehen könnte, ganze Sprachen in Filmen und Videospielen werden von Linguisten erfunden und historische Spiele von Geschichtswissenschaftlern geprüft. Das Spiel soll möglichst wahr sein - und bezieht sich zur Authentizitätssteigerung nicht selten auf historisch verbürgte Ereignisse.


Beide Tendenzen münden schließlich in die Virtual Reality und Augmented Reality - die hybride Form von Wirklichkeit, die gleichzeitig Als-ob und Realität sein kann. Immersion lässt die Grenzen zwischen beiden Welten immer mehr schwinden - und kann sogar Seekrankheit auslösen.

Welche Bedeutungen haben spielerische Utopien für die Entwicklung von technischen und sozialen Neuerungen? Wie wird Zukunft in Computerspielen antizipiert? Welche früher vorweggenommenen gesellschaftlichen, biologischen und technischen Phänomene sind mittlerweile Realität? Und welche Erzähl-, Gameplay- und Darstellungsformen sind zukünftig zu erwarten, wenn Spiel und Wirklichkeit immer mehr verschwimmen?

Wir laden Sie herzlich ein, sich mit eigenen Beiträgen an diesen Fragen zu beteiligen und sich für die nunmehr 4. interdisziplinäre Tagung zu Computerspielen an der Universität Rostock zu bewerben. Wie stets wünschen wir uns eine möglichst interdisziplinäre Runde und freuen uns über Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwa aus der Philosophie, Geschichte, den Philologien, der Kommunikationswissenschaft oder der Soziologie. Auch Spielhersteller und -programmierer, Erfinder und Designer sind wieder herzlich eingeladen, sich an dieser Tagung zu beteiligen.

Bitte senden Sie Abstracts (eine A4-Seite) für einen 30-Minuten-Vortrag bis zum 15.02.2018 an Dr. Christian Klager (christian.klager (at) uni-rostock.de) und Dr. Mario Donick (m.donick (at) outlook.de). Sie erhalten bis zum 01.03.2018 eine Rückmeldung. Die Tagung selbst findet vom 16.-17.08.2018 an der Universität Rostock statt.

Montag, 15. August 2016

Fotos zur HiStories III

Die 3. HiStories-Tagung ist nun schon wieder vorbei. Aus Sicht der Veranstalter war sie sehr erfolgreich; die Frage der Moral im Spiel wurde aus unterschiedlichsten Gesichtspunkten behandelt und konnte so recht umfassend in den Blick kommen. Vielen Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer für Vorträge und Diskussionsbeiträge!

Am Rande sind ein paar Fotos entstanden; hier eine kleine Auswahl.








 












Mittwoch, 2. September 2015

Call for Papers: Dimensionen der Moral im Spiel

Vertraut man Artikeln der einschlägigen Fachpresse und Kommentaren ihrer Leser, dann haben Computerspiele zunehmend den Anspruch, als Kunst wahrgenommen zu werden. Dafür sorgen nicht nur immer realistischere Darstellungsformen, sondern auch vielschichtigere Handlungen und komplexere Spielmechaniken. Gleichzeitig bleibt das Spiel ein Konstrukt im Als-ob, das nur einen diffusen Übergang zu der Realität hat, die wir als Wirklichkeit wahrnehmen. Auf beiden Ebenen stehen zunehmend Themen und Entscheidungen im Fokus, die alltagssprachlich und eher undifferenziert oft synonym mit den Begriffen „moralisch“ oder „ethisch“ belegt werden. Was aber meint es, wenn man behauptet, man müsse in einem Spiel moralische oder ethische Entscheidungen treffen, oder wenn man beklagt, ein Spiel würde solche Entscheidungen nicht erlauben? Gibt es eine Moral im Spiel? Oder ist gar eine Ethik des Spielens gefordert? Und wenn ja, welche Formen nimmt sie an? Dies sind, kurzgefasst, einige Fragen, die auf der HiStories III – der nunmehr 3. Interdisziplinären Tagung zu Computerspielen an der Universität Rostock – diskutiert werden sollen.
Zunächst stellt sich die Frage, ob Moral in Spielen überhaupt existiert oder ob Spiele amoralische Räume sind. Nur wenige, keinesfalls erschöpfende, Beispiele sollen die Frage verdeutlichen:
  • Ist es eine moralische Entscheidung, wenn man sich im Bürgerkrieg in The Elder Scrolls: Skyrim für das Kaiserreich oder die klar nationalistisch eingestellten Rebellen entscheidet?
  • Darf ich in Star-Wars-Abenteuern ohne Gewissensbisse die dunkle Seite der Macht wählen?
  • Ist es ethisch bedenklich, wenn ich den Sim-Mann eine Karriere als Astronaut anstreben lasse, während seine Sim-Frau leichtbekleidet für den Haushalt sorgt? 
  • Ist es angesichts des ohnehin hohen „body counts“ innerhalb der Grand Theft Auto (GTA)-Serie trotzdem besonders unmoralisch (wie in Medienberichten skandalträchtig thematisiert), wenn man im fünften Teil der Serie aktiv einen Mann foltert – und ist dann die Spielfigur unmoralisch, der Hersteller des Spiels oder der Spieler, der die Szene spielt, um das Spiel nicht vorzeitig zu beenden?
  • Welche Rolle nehmen Spiele mit historischem, oft kriegerischem Hintergrund ein? Spielt Moral eine Rolle, wenn man als Kommandant eines U-Bootes, als Panzerbesatzung oder als General versucht, im 2. Weltkrieg die Gegner zu besiegen – und dann vielleicht noch als Deutscher?
  • Sind Kriegsspiele oder Egoshooter überhaupt moralisch zulässig, wenn sie eine nachweisbare Begeisterung – und damit außerspielerische Wirkung – bei ihren Spielern auslösen? Und was unterscheidet diese Spiele grundlegend von Schach oder Halma?
  • Falls Spiele amoralisch sind, gibt es dennoch eine Ethik des Spielens, die es uns aus guten Gründen gebietet, bestimmte Spiele weniger zu spielen als andere?
  • Haben Spielhersteller und -programmierer eine Berufsethik, die ihnen bestimmte Geschichten, Inhalte und Handlungen verbietet?
  • Und schließlich: Hat es mit Moral zu tun, wenn spielmechanische Elemente so bezeichnet werden, z.B. die „Einheitenmoral“ in Strategiespielen wie Europa Universalis?

Nimmt man nun an, dass es Moral in Spielen gibt oder dass es sie zumindest geben könnte, ist die Frage, wie sie konkret ausgestaltet ist oder auszugestalten wäre. Erhalten Spiele ethische Dimensionen oder werden sie ethische Agenten? Welche spielmechanischen und erzählerischen Mittel können genutzt werden, um moralische Themen und Entscheidungen zu implementieren? Und inwieweit unterscheiden sie sich von Mitteln, die in Literatur und Film seit langer Zeit verwendet werden? Können Spiele hier einen genuin neuen Beitrag leisten? Es wird beispielsweise behauptet, die Folterszene in GTA 5 schaffe es durch ihre Direktheit, den Spielern viel deutlicher zu vermitteln, was Folter eigentlich bedeutet und warum sie abzulehnen sei – wenn das so ist, warum ist das so? Lässt sich schließlich aus einer Moral im Spiel eine didaktische Ableitung für den Philosophie- und Ethikunterricht oder gar für die Pädagogik eines mündigen Bürgers erkennen?


Wir laden Sie herzlich ein, sich mit eigenen Beiträgen an der skizzierten Diskussion zu beteiligen. Wie stets wünschen wir uns eine möglichst interdisziplinäre Runde und freuen uns über Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwa aus der Philosophie, Geschichte, den Philologien, der Kommunikationswissenschaft oder der Soziologie. Auch Spielhersteller und -programmier sind wieder herzlich eingeladen, sich an dieser Tagung zu beteiligen.


Bitte senden Sie Abstracts (eine A4-Seite) bis zum 30.11.2015 an Christian Klager (christian.klager (at) uni-rostock.de) und Mario Donick (md1.hro (at) gmail.com). Sie erhalten bis zum 15.12.2015 eine Rückmeldung. Die Tagung selbst findet vom 13.-14.08.2016 im Internationalen Begegnungszentrum der Universität Rostock statt.

Freitag, 14. August 2015

HiStories III -- 13./14.08.2016

Vom 13. bis 14. August 2016 findet an der Universität Rostock die nunmehr schon 3. Interdisziplinäre Tagung zur Computerspielforschung statt. Diesmal soll über "Dimensionen der Moral im Spiel" diskutiert werden. Der Call for Papers wird in Kürze an dieser Stelle zu finden sein.